stadtregeln
Greifswald
Kategorie: Mittelstadt
Einwohnendenzahl: 58.020 (Universitäts- und Hansestadt Greifswald 2022)
Fläche: 51 km²
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Stadtgefüge
Gegen 11:00 Uhr trifft der Zug am Bahnhof der Universitätsstadt ein. Es ist ein warmer, nicht zu sehr warmer Sommertag. Auf dem Weg zur Innenstadt quere ich den ehemaligen Schießwall, der heute als grüne Promenade genutzt wird. Ich wähle den direkten Weg über die Domstraße, vorbei am Rubenowplatz, dem historischen Universitätscampus und wie der Straßenname schon ankündigt dem Dom St. Nikolai. Danach biege ich ab auf die Lange Straße, die direkt auf den Marktplatz führt. Hier reihen sich Geschäft an Geschäft, Restaurants und Café. Es ist die Hochsaison für Tourist:innen, die Straßen sind gefüllt und Souvenirs blinken aus allen Geschäften. Trotz Wind und wechselnden Wetter wird der öffentlich Raum, Seitenstraßen und verkehrsberuhigte Ecken eingenommen und mit Tischen und Stühlen zum Verweilen besetzt. Die Stadt setzt sich aus jung und alt, Familien, Studierenden und Senior:innen und ganz viele Tourist:innen zusammen. Auf dem Marktplatz sind Stände aufgebaut. Direkt am Marktplatz das rote schillernde Haus das Rathaus. Schräg gegenüber befindet sich das Stadthaus, die Stadtverwaltung im ehemaligen Postamt. Weiter über den Markt trifft man wieder auf den Schießwall, der einmal um den Altstadtkern läuft. Weiter nördlich fließt der Ryck bis in Ostsee. Entlang der Hafenstraße reihen sich Neubauten, gefolgt von Baustellen, die auf weitere Wohnkomplexe schließen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Ufers am Jachthafen reihen sich bunte Häusern mit Spitzdächern. Südlich vom Altstadtkern entlang der Anklamer Straße gibt es Wohnsiedlungen, Einfamilienhäuser, aber auch Plattenbausiedlungen am Rand der Stadt. Greifswald erscheint lebendig und kontrastreich.
Alte Rathaus
Das Alte Rathaus wurde erstmals 1369 urkundlich erwähnt und im Stil der mittelalterlichen Backsteingotik errichtet (Universitäts- und Hansestadt Greifswald 2024f.). Durch zwei große Stadtbrände 1713 und 1736 wurde es beschädigt und 1738 wiederaufgebaut und neu gestaltet, unter anderem mit Volutengiebel. Die Gestalt des Rathauses ist bis auf wenige kleine Veränderungen bis heute so erhalten geblieben. In der ehemaligen Ratsstube ist heute das Standesamt und im Erdgeschoss zur Marktseite ist die Touristeninformation eingezogen. Im Erdgeschoss gibt es einen Empfangsschalter. Die Wände im ersten Stockwerk werden als kleine Rathausgalerie genutzt und sind öffentliche zugänglich. Am Ende des Ganges befindet sich ein Beratungszimmer, vor dessen Tür ein rotes Sofa steht. Die alten Holzstruktren, die Zimmer, die vom Gang wegegehn, haben Oberlichter, sodass das Licht von außen auch in den Flur des Rathauses fällt. Der Boden knarzt. Im zweiten Stock gibt es wieder eine Sitzecke und auch einen Ruheraum sowie Eltern-Kind-Raum. Zwei weitere kleinere Treppe führen sogar nochmals jeweils hoch in weitere Räumlichkeiten.
Von der Post zum Stadthaus
Direkt über den Marktplatz, nur wenige Meter vom Rathaus entfernt steht das ehemalige Postgebäude. Mit dem Entwurf wurde bereits 1892-1893 begonnen und der Abbruch der ursprünglichen Bausubstanz erfolgte bereits 1893 (Wiki). Das Postgebäude ist ein 2-geschossiger Klinkerbau im Stil der Neugotik. Anfang der 1930er-Jahre wurde das Gebäude durch einen Anbau im Stil des "Neuen Bauens" ergänzt. Das Gebäude wurde bis 2006 als Postgebäude genutzt und dann von der Stadt Greifwald übernommen. Es folgte eine umfangreiche Modernisierung und Neugestaltung durch das Architektenbüro Gössler Kinz Kerber Schippmann Architekten Partner GmbB (2024), Berlin von 2011 bis 2013. Das Stadthaus vereint heute verschiedene Abteilungen wie Umwelt, Denkmalschutz/Stadtentwicklung, Vermessung, Bauverwaltung und Bauaufsicht zentral unter einem Dach und ist zugleich als Bürgeramt die Anlaufstelle für Bürger:innen.
Literatur- und Quellenverzeichnis
Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Hrsg.)(2024): Rathaus, letzter Zugriff 18.09.2024, https://www.greifswald.de/de/historisches-erbe/denkmal/rathaus/ Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Hrsg.)(2022): Greifswald in Zahlen - 360° Ein Blick auf Greifswald, letzter Zugriff 18.09.2024, https://www.greifswald.de/de/.galleries/20.3-Wirtschaft-und-Tourismus/PDF-Dokumente/360-2022-deutsch.pdf Gössler Kinz Kerber Schippmann (2024) Von der Post zum Rathaus. Stadthaus Greifswald, letzter Zugriff 18.09.2024, https://gkks.de/projekt/stadthaus-greifswald/