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Frankfurt (Oder)

Kategorie: Mittelstadt

Einwohnendenzahl: 58.818 (31.12.2023, Statista 2024)

Fläche: 147,85 km²

Bundesland: Brandenburg

Stadtgefüge

Es ist Mitte August und ich bin mit Zug aus Berlin nach Frankfurt an der Oder angereist. Mit mir steigen zahlreiche weitere Passagiere aus. Ein Teil steuert direkt zu den Bushaltestellen, ein Teil läuft in Richtung Universität und ein Teil läuft wie ich weiter in Richtung Hauptstraße, an der auch die Straßenbahn abfährt. Breite Straßen für Straßenbahn und den motorisierten Individualverkehr, der Oderturm sticht hervor, ein Plattenbaukomplex im Hintergrund und zugleich in der gegenüberliegenden Richtung ein historischer Bau, das Postamt. Auf den Straßen eine Mischung aus Jung und Alt. Auf meinem Streifzug begegnen mir immer wieder elektrische Rollstühle. All dies nur wenige Meter von der Oder entfernt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Słubice zu sehen. Vor dem Rathaus ist heute Markt. Der Markt- sowie Rathausplatz ist auch während Marktzeiten für den Autoverkehr geöffnet und wird als Parkplatz genutzt.

Altes Neues Rathaus

Das Rathaus wurde erst kürzlich nach Renovierungsarbeiten wieder eröffnet. Das Frankfurter Rathaus ist eines der ältesten und größten Rathäuser Deutschlands und wurde unmittelbar nach der Verleihung des Stadtrechts in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut (Europäische Route der Backsteingotik 2024). Das mittelalterliche Gebäude teilte den Markt in einen westlichen und östlichen Teil. Die südliche prunkvolle Fassade im spätgotischen Stil wurde erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert ergänzt (ebd.). Wie in anderen Städten wurde das Gebäude für diverse Funktionen genutzt. Die heutige Bauform des Rathauses entstand aus weiteren Um- und Ergänzungsbauten im 17. und Anfang des 20. Jahrhunderts. 1945 wurde das Gebäude zerstört, 1953 wiederaufgebaut und von 1987 bis in die 90er-Jahre saniert und restauriert (ebd.). So diente es als Kaufhaus und in der Ratsstube wurden städtische Angelegenheiten geregelt. Seit 1953 erfolgte jedoch keine grundlegende Sanierung mehr, weshalb 2015 ein Architektenwettbewerb ausgelobt wurde. Heute wird beispielsweise das Erdgeschoss im westlichen Flügel als Museum genutzt. Im östlichen Teil befindet sich das Rathaus, in dem sich neben dem Sitz des Bürgermeisters, den Stadtverordneten auch das Bürgerbüro sowie die Dezernate I bis III befinden. Im Erdgeschoss gibt es öffentliche Toiletten, einen Empfangsschalter sowie das Bürgerbüro. In den hellen Räumlichkeiten gibt es Sitzmöglichkeiten und die Bürger:innen werden über Bildschirme mit Nummern aufgerufen. An den Wänden ist Kunst aufgehängt. Der neue Schimmer ist noch daran zu erkennen, dass zwar die Beschriftungen schon angebracht wurden, die Kunstwerke jedoch noch fehlen. "Der Blick auf Frankfurt (Oder)" fällt daher zunächst nur auf eine frisch bemalte weiße Wand mit Steckdose. Die Räumlichkeiten sind einladend und hell gestaltet und große Fenster lassen einen Blick in das Museum zu. Die Sanierung und der Umbau zum"Rathaus als Ort der Stadtgesellschaft" wurde zwischen 2015 und 2024 von ff-Architekten Feldhusen und Fleckenstein (2024) geleitet. Ziel war es, neben den Sanierungsmaßnahmen zugleich einen Ort zu schaffen, an dem städtische Mitarbeitenden, stadtpolitischen Vertreter:innen und Bürger:innen aufeinandertreffen (ebd.). Dafür wurde der ehemalige Wirtschaftshof in ein Atrium umgewandelt und dient als räumliches Zentrum und öffentlicher Raum des Rathauses.

Stadthaus

Mit dem Bus 168 geht es von der Innenstadt bis zur Haltestelle am Stadthaus, dem Technischen Rathaus in Frankfurt (Oder). Das Stadthaus liegt etwas außerhalb, entlang der Karl-Marx-Straße geht es mit dem Bus, wir passieren das Karl-Marx-Denkmal, Wohnkomplexe, leer stehende Fabrikareale und zugleich Abschnitte, in den gebaut beziehungsweise renoviert wird. Es ist merklich leerer hier. Das Stadthaus war einst das Krankenhaus mit Parkanlage. Das städtische Krankenhaus an der Goeplstraße wurde 1901 eröffnet und aufgrund steigender Patientenzahlen schon in den 20er-Jahren ausgebaut (RHÖN-KLINIKUM AG 2024). Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört und diente nach dem Krieg bis 1949 als Lazarett für sowjetische Truppen (ebd.). Parkplätze sind für Besucher:innen und Angestellte vorhanden. Zugleich tauchen kleine Trampelpfade auf der Wiese auf, die zeigen, das einige Besucher:innen vielleicht doch zu Fuß oder zumindest mit dem Bus ankommen. Vor dem Haupteingang zum Haus 1, in dem unter anderem das Amt für Stadtentwicklung verortet ist, führt eine Auffahrt hin. Die ursprüngliche Funktion des Gebäudes sticht noch stark hervor. Mit mir sind noch zwei bis drei weitere Personen, die zu Fuß vom Parkplatz den kleinen Hügel hochlaufen. Im Innenbereich werde ich sogleich von einer Person am Empfangsschalter begrüßt. Das Stadthaus wurde in den 1990er-Jahren bezogen, was sich in der Innengestaltung wiederfindet. Im ersten Stock befindet sich der Ausstellungsbereich für die Auslegung von Bebauungsplänen. Es handelt sich um zwei graue Pinnwände. Während meines Besuchs gibt es leider keinen Aushang. Die umliegenden Wände werden ebenfalls aus Ausstellungsflächen genutzt. Pflanzen schmücken das Treppenhaus.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Europäische Route der Backsteingotik e.V. (2024): Rathaus, Frankfurt (Oder), letzter Zugriff 18.09.2024, https://www.eurob.org/item/frankfurt-oder_rathaus/ ff-Architekten Feldhusen und Fleckenstein (2024): 226 Sanierung und Umbau Rathaus Frankfurt (Oder), letzter Zugriff 18.09.2024 https://www.ff-architekten.de/projekte/226-rathaus-frankfurt-o RHÖN-KLINIKUM AG (2024): Geschichte: Vom Hospital zur Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH, letzter Zugriff 18.09.2024 https://www.klinikumffo.de/klinik/geschichte.html Statista 2024: Entwicklung der Einwohnerzahl in Frankfurt (Oder) - kreisfreie Stadt von 1995 bis 2023, letzter Zugriff 18.09.2024, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/428708/umfrage/entwicklung-der-gesamtbevoelkerung-in-frankfurt-oder/

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