stadtregeln
About
Das Projekt „stadtregeln“ richtet den Blick auf die „planende Verwaltung“ in ausgewählten Mittelstädten und geht der Frage nach, in welcher Beziehung der gebaute Raum, das heißt die Gebäude, in denen die "planende Verwaltung" lokalisiert ist (bspw. Technisches Rathaus, Stadthaus), zur Stadtgesellschaft und Stadtpolitik stehen. Unter "planender Verwaltung" wird die organisatorische Einheit einer Kommunalverwaltung verstanden, die sich mit der räumlichen Planung und der Entwicklung eines Gemeindegebietes befasst (Rüdiger 2009:23). Der Titel "stadtregeln" ist angelehnt an die im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verankerten Recht der Gemeinden, „alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft zu regeln“ (Art. 28 Absatz 2 GG). Hierbei wird explizit das Verb "regeln" verwendet und nicht "verwalten". In den Sommermonaten 2024 wurden sieben Mittelstädte in fünf verschiedenen Bundesländern besucht, untersucht und die Beobachtungen dokumentiert. Zu den Mittelstädten gehören Arnsberg (Nordrhein-Westfalen), Celle (Niedersachsen), Detmold (Nordrhein-Westfalen), Frankfurt an der Oder (Brandenburg), Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), Görlitz (Sachsen) und Konstanz (Baden-Württemberg) (alphabetischer Reihenfolge). Für die Auseinandersetzung mit den lokalspezifischen Kontexten zu Verwaltung, Stadtpolitik und Stadtgesellschaft wurden drei Zugänge gewählt.
Zugänge
Stadtgefüge Zunächst wurden die Gebäude der "planenden Verwaltung" (Technisches Rathaus, Stadthaus) sowie das der Stadtpolitik (Rathaus) im städtischen Gefüge verortet. Wie zu erwarten sind hier Unterschiede zwischen den Städten zu erkennen. Die Ämter der Stadt sind an zentraler innerstädtischer Lage bis hin an den Stadtgrenzen wiederzufinden. Gemeinsamkeiten gibt es hingegen bei den Rathäusern der Städte, die meist als historische Ankerpunkte sehr zentral in der Altstadt verortet sind. Rathaus – Ort der Stadtpolitik Im weiteren Schritt wurde die bauliche Struktur der Rathäuser betrachtet und in welcher Relation diese zur gebauten Umgebung stehen. Die Rathäuser sind öffentlich zugänglich, eine Anmeldung ist meist nicht erforderlich und nur ein Rathaus verfügte über eine Art Rezeption mit Empfangsschalter. Die Gänge, Foyers und Flure der repräsentativen Bauten wurden meist als Ausstellungsfläche genutzt und oft befand sich die Touristeninformation im selben Gebäude. Technisches Rathaus – Ort der planenden Verwaltung Die gleiche Herangehensweise wurde für die Technischen Rathäuser beziehungsweise Stadthäuser gewählt. Ein Augenmerk wurde auf die Räumlichkeiten, Funktionen sowie die Zugänglichkeit der "planenden Verwaltung" für die Stadtgesellschaft gelegt. Beispielsweise wurden die Räumlichkeiten für die öffentliche Auslegung von Bebauungsplänen besucht. Die Räumlichkeiten für die Auslegung variieren von einfachem Foyer, Flur bis hin zu separaten Räumen für Beteiligungsveranstaltungen.
Herangehensweise
Neben dérives, den Besuchen der Rathäuser und Gebäuden der "planenden Verwaltung" wurden die Stadtarchive aufgesucht. Aus den gesammelten Materialien (Karten, Fotografien, Videos- und Audioaufnahmen, Beobachtungen, etc.) entstanden Steckbriefe über die Städte, Illustrationen zu den Gebäuden und kleine Texte zu den Beobachtungen und dérives. Die Gebäude wurden besucht, wenn möglich fotografisch von innen und außen festgehalten. Anzumerken ist, dass die Informationslage und die Darstellung von Stadt zu Stadt voneinander variieren. Die gesammelten und aufgearbeiteten Materialien sind als eine Art digitales wachsendes Archiv zu verstehen und sollen mit Inhalten zu Groß-, Mittel- bis zu Kleinstädten kontinuierlich erweitert werden.
AULET-16
Das Projekt "stadtregeln" wird gefördert durch das Forschungsanreizprogramm AULET der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover.